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Wollroute Euskirchen Verviers

Auf den Spuren der Tuchmacher: Die euregionale Wollroute

Wenn sich im August die weltbesten Studenten Reiter zur Weltmeisterschaft in Aachen treffen, bleibt vielleicht ein wenig Zeit für einen Trip in die Vergangenheit auf den Spuren der Tuchindustrie. Jahrhunderte lang hat sie die Region zwischen Maas und Rhein geprägt. Zahlreiche Baudenkmäler, wie Fabrikanlagen, Arbeiterquartiere, Fabrikantenvillen und Werksbauten zeugen noch heute von dieser Vergangenheit und können neu erlebt werden: "Die euregionale Wollroute".

Sie führt von Euskirchen über Monschau, Eupen, Aachen, das niederländische Vaals bis zum belgischen Verviers. In jeder der sechs Städte kann man die jeweilige Stadtgeschichte in Verbindung mit dem industriellen Aufschwung neu entdecken.

Euskirchen (D):
In Euskirchen standen ehemals über 20 Tuchfabriken, die vor allem Streichgarne und Uniformen produzierten. Als die EWG in den 50er Jahren die Zollgrenzen öffnete, waren die Fabriken jedoch nicht mehr konkurrenzfähig. Vor allem das in der Nähe von Florenz gelegene Prato machte den Euskirchenern das Leben schwer und schwerer. So mussten zwischen 1952 und 1982 alle Tuchfabriken schließen.
Einzigartig in dieser Region konnte eine komplette Tuchfabrik erhalten werden. Sie dient als lebendiges Museum, in dem man hautnah erlaben kann, wie die Tuchproduktion zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgesehen haben mag.

Monschau (D):
Der Aufstieg der Tuchindustrie begann hier Anfang des 17. Jahrhunderts. Die protestantischen Tuchfabrikanten fanden unter dem Schutz des toleranten Herzogs von Jülich ideale Rahmenbedingungen, ihrem Handwerk nachzugehen. In Monschau wurden vor allem feine Tuche hergestellt, die aufgrund ihrer Qualität weltberühmt wurden und dementsprechend auch weltweit verkauft wurden. Die Monschauer hatten ihren Höhepunkt im 18. Jahrhundert erreicht.
Besonders sehenswert in Monschau ist der historische Stadtkern, der vollständig erhalten wurde. Er ist geprägt von Patriziervillen, Fachwerkhäusern und Fabrikgebäuden.

Eupen (B):
Auch die Eupener stellten weltbekannte feine Tuche her. Der so begründete Reichtum drückt sich in vielen noch heute erhaltenen Prachtbauten aus.

Aachen (D):
Die Aachener Tuchproduktion konnte bereits im 12. Jahrhundert mit ausländischen Erzeugnissen konkurrieren. Im 16. und 17. Jahrhundert mussten viele der meist protestantischen Tuchfabrikanten die Stadt verlassen, wodurch die Tuchproduktion stark zurückging, später durch französische Wirtschaftshilfe aber wieder aufgebaut wurde.
In Aachen kann man im Zuge der Wollroute verschieden Bauten besichtigen, die nicht nur die unterschiedlichen Phasen der Indutrialiserung zeigen, sondern auch die verschiedenen Nutzungsformen.

Vaals (NL):
Vaals war einer der Fluchtpunkte, als die Zünfte und die eingeschränkte Religionsfreiheit den Tuchfabrikanten in Aachen das Leben schwer machten.
Viele gut erhaltene Gebäude lassen die Vergangenheit hier lebendig werden.

Verviers (B):
Verviers war bis in unsere Zeit hinein die Welthauptstadt der Wolle. Grund war die Wasserqualität, die zum Waschen der Wolle notwendig war.
Um auf diese Vergangenheit hinzuweisen, hat man an vielen Ecken der Stadt Brunnen und Textilmaschinen aufgestellt.

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Artikel von Hihawai, bei Hihawai.com veröffentlicht am 2006-08-16T14:33
Letzte Änderung: 15.09.2013 um 16:38 Uhr

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