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Mode & Shopping in Roubaix

Fashion Victims – ab nach Nordfrankreich

Die Entwicklung der Textilindustrie führt man in Flandern und dem Artois zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert zurück. Die daraus entstandene wirtschaftliche Blütezeit nannte man das „Gotische Wirtschaftswunder“. Um auf den Spuren dieser Industriegeschichte zu reisen, muss man kein Fashion Victim sein. Ist man aber eins, wird die Reise nach Roubaix zu einem Shoppingurlaub im Schlaraffenland.
Maison de Mode: frische Mode von jungen Designern zu tollen Preisen
Weitere BilderTextile Industriegeschichte im Museum Manufacture des Flandres
Textile Industriegeschichte im Museum Manufacture des Flandres Bildrechte: in Reisefotografie
Alina Marti auf der Modeschau Roubaix
Alina Marti auf der Modeschau Roubaix Bildrechte: in Reisefotografie

Roubaix hat eine lange Vergangenheit in der Modebranche. Seinerzeit war nämlich die Textilherstellung der Reichtum der Stadt. Und auch heute noch spielt Roubaix in der Person von Bernard Arnault, der hier geboren wurde, eine wichtige Rolle in der Textilindustrie und Modebranche: Arnault ist unter anderem maßgeblich für die Geschicke so bekannter Modefirmen wie Christian Dior oder Louis Vuitton verantwortlich.

Für den kauflustigen Besucher viel wichtiger sind die Geschäfte und Boutiquen der Stadt: Neben dem ersten Fabrikverkauf Europas mit mehr als 200 Marken in 85 Boutiquen – untergebracht in einer ehemaligen Fabrik (www.usineroubaix.fr) – und dem erst 1999 dazugekommenen Village Outlet (www.mcarthurglen.fr) gibt es in der Gegend um das Musée de la Piscine ein Modeviertel, wo junge Designer ihre Kreativität ausleben und das Stadtleben mit neuen Impulsen bereichern. Egal, ob avantgardistisch, schick, poppig oder ausgeflippt – hier findet sich für jeden Geschmack etwas. Von Möbeln über Kleidung, Hüten, Schmuck bis hin zu Accessoires in allen Formen und Farben.

Ebenso findet in Roubaix jährlich am ersten Dezember–Wochenende der Marché des Modes (Modemarkt) und die Braderie de l’Art (Kunstsonderverkauf) statt. Bei der Braderie de l’Art werden Alltagsgegenstände und Schätze vom Speicher in wahre Kunstobjekte verwandelt. Das ist jedenfalls die Herausforderung, der sich Künstler aus aller Welt 24 Stunden lang nonstop stellen. Am Marché des Modes gesellen sich hingegen Designer aus ganz Frankreich in Roubaix und verkaufen die neuesten Kreationen. Jedes Jahr werden hier mittlerweile 15.000 Besucher verzeichnet und der Markt gilt mittlerweile auch als Talentbörse für Textilfachleute.

Wer dagegen nicht auf Shopping aus ist, sondern sich mehr für das kulturelle Erbe interessiert, für den hat Roubaix sein einzigartiges und außergewöhnliches bauhistorisches Erbe aus der Zeit der im 19. Jh. errichteten Textilindustrie bewahrt: Industriegebäude mit Zinnen, Türmchen, Bergfrieden, die Häuser der Handwerksmeister in neoklassischer und barocker Ausschmückung und die heute wieder hergerichteten typischen Innenhöfe der Region.

Heutzutage ist die Textilindustrie in dezimierter Weise in Roubaix ansässig, die Produktion wurde aber meist in andere Länder verlegt. Marken wie La Redoute, OVH, Camaïeu, Okaïdi, Jules und andere haben ihren Sitz noch in der Stadt, die damals als eine der Textilhauptstädte der Welt fungierte. Wer in die Textilgeschichte Roubaix’ eintauchen möchte, sollte sich keinesfalls die „Manufacture des Flandres“ entgehen lassen. Diese ehemalige  Textilweberei ist ein Atelier–Museum, das genau an diese industrielle Vergangenheit anknüpft.

Beim Besuch zeigen einem ehemalige Tuchweber, wie die alten Maschinen funktionieren. Ebenso erfährt man von ihnen, welche Erneuerungen die Branche im Lauf der Zeit revolutionierten und natürlich wie ein Stück Wolle zum Faden und weiter zum Tuch wird. Der Aufschwung Roubaix’ zum Textilzentrum, welche Protagonisten waren daran beteiligt, die Arbeitsbedingungen in jener Zeit, welche Rolle spielten Immigranten in der Textilindustrie und wie sich in dieser Entwicklung das Stadtbild veränderte, erfahren Besucher auf einer geführten Besichtigung. Die Manufacture des Flandres bietet auch Workshops an. Bekleidung selber kreieren, Nähen, Stricken, Weben – Handarbeitskünstler kommen hier auf Ihre Kosten. Die Kurse finden leider nur in Französisch statt.

Noch mehr Textilgeschichte und –Shopping in Nordfrankreich: Nur Eine Stunde Autofahrt weiter, liegt

Calais – Hauptstadt der Spitze

Calais ist uns allen ein Begriff. Denn entweder fliegt man nach Großbritannien oder man nimmt die nur 34 Kilometer lange Fährverbindung von Calais nach Dover. So verzeichnet Calais jährlich etwa 30 Millionen Durchreisende. Ein Zwischenstopp in Calais mit einigen Übernachtungen zur Stadtbesichtigung würde sich da anbieten. Denn wusstet ihr, dass Calais die Hauptstadt der Spitze ist?

Viele bekannte Modedesigner verwenden zur Herstellung ihrer Luxus–Wäsche die Spitze aus Calais. Auf den Laufstegen rund um den Globus bringen die schicken Dessous dann die eine oder andere Zuschauerin zum Träumen. Wer mehr über die Techniken sowie die Geschichte der Spitzenklöppelei wissen möchte, der sollte das internationale Spitzenmuseum besuchen. Erst 2009 eröffnete es auf dem Gelände einer ehemaligen Spitzenklöppelfabrik. Die alte Fabrik und ein neues modernes Gebäude hat man raffiniert verbunden, so dass das Museum schon in der Außenansicht eine Augenweide darstellt. Die verantwortlichen Architekten Moatti & Rivière bauten auch den Hauptsitz von Jean–Paul Gaulthier in Paris. Das Brummen der Klöppelmaschinen drinnen zeugt hingegen von der Vergangenheit. Die ersten Klöppelmaschinen der Industriegeschichte laufen hier immer noch und begeistern mit der ausgeklügelten Technik. Wie das genau funktioniert zeigen einem entgegen allen Erwartungen Männer. Denn Klöppelmaschinen sind zwar ein Wunder der Technik, erfordern aber auch den ein oder anderen Kraftaufwand. Wenn es um Handfertigkeit geht, zeigen einem aber wiederum Frauen wie man traditionell klöppelt. Das kann man in der Cité de la Dentelle et de la Mode auch in Workshops lernen.

Auch nur eine Stunde von Roubaix entfernt, jedoch in südlicher Richtung liegt das nur 15.000 Einwohner zählende Städtchen Caudry . Hier entstanden das Brautkleid der künftigen Herzogin von Cambridge, damals Kate Middleton und ebenso das Kleid, das Michelle Obama bei der Amtseinführung ihres Mannes trug. Acht Betriebe, die sich auf die Herstellung besonders hochwertiger Spitzen spezialisiert haben, liegen im Stadtgebiet. Eine davon, die Firma Solstiss hat auch Carey Mulligan, die Hauptdarstellerin im Film „Der Große Gatsby“, ausgestattet. Über 1.400 Meter Spitze aus Caudry hat die weltbekannte und bereits zweifach OSCAR-gekrönte Kostümbildnerin Catherine Martin für die Verfilmung des Romans von Fitzgerald geordert. Carey Mulligan trägt an der Seite von Leonardo di Caprio ein mit Glaskristallen und Pailletten versehenes Spitzenkleid und passt somit perfekt in die 20er Jahre. Der Film ist eine Hommage an die Golden Twenties, als die Spitze die Damenkleidung aller sozialen Schichten zierte und die Textilindustrie blühte.

Heute arbeiten noch an die 600 Spitzenklöppler in Caudry, die ihr Handwerk mit Savoir faire und Tradition betreiben. Wer ins Spitzenimperium von Caudry eintauchen oder selbst ein Stück Spitze erwerben möchte, dem sei das Museum „Musée des Dentelles“ in Caudry empfohlen. (Ende Artikel)

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Artikel von Hihawai /Ducasse Schetter PR, bei Hihawai.com veröffentlicht am 2014-11-26T11:22
Letzte Änderung: 26.11.2014 um 12:02 Uhr
Copyright: ARR - Link:

Mode, Spitze, Reisen, Shopping, Roubaix, Nordfrankreich, Textilgeschichte,

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