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Test Hotelbewertungen Italien

Kritik an Hotelbewertungen: Hihawai macht die Probe auf's Exempel

In den letzten Monaten ist die Diskussion um die Glaubhaftigkeit von Hotelbewertungen wieder neu entbrannt. Zeitungen und Fernsehredaktionen beweisen, wie leicht es ist, den einzelnen Portalen falsche und getürkte Gästekritiken unterzuschieben. Man bekommt fast den Eindruck alle Hotelbewertungen sind ein einziger Schwindel.
Wir beschließen die Probe aufs Exempel: Suchen 2 Hotels, die von den Gästen völlig anders bewertet sind, als es das Verkaufsprospekt und unsere Reiseerfahrung versprechen. So sollten wir doch sicher auf Falschmeldungen stoßen.
Castello vs. Bellavista
Weitere BilderDachterrasse des Hotel (auch Albergo) Bellavista
Dachterrasse des Hotel (auch Albergo) Bellavista Bildrechte: in Reisefotografie
Doppelzimmer Superior im Castello di Casiglio
Doppelzimmer Superior im Castello di Casiglio Bildrechte: in Reisefotografie

Unsere Hotel Kandidaten:

Das Castello di Casiglio in Erba, Nähe Comer See, 4 Sterne. "Ein zu entdeckendes Juwel" preist die Webseite des Castellos sich an. Wir finden Empfehlungen auf zehn.de, in einer alten Ausgabe des Hotelführers "Hotels und Landgasthöfe mit Charme in Italien" (mit dem wir schon sehr gute Erfahrungen gemacht haben) bei Michelin.
Es soll sich bei dem Castello um ein liebevoll restauriertes Schlösschen inmitten eines wundervollen Parks handeln. Im Keller hat schon Kaiser Barbarossa gespeist und auch heute erwartet man das angesehene Publikum. Der Preis in der Hauptsaison dem entsprechend: 160 Euro für das Doppelzimmer, 190 Euro für das Doppelzimmer Superior, beides mit Frühstück. Das Zustellbett für Majava gibt es kostenlos dazu. Die Hotelbewertungen der Benutzer sprechen allerdings eine andere Sprache: Da ist die Rede von Lärm, schlechtem Service und gesalzenen Preisen. Weiterempfehlungsrate 0%. Bewertungsdurchschnitt 46%: Das kann doch nicht stimmen, oder?

Für das Hotel Bellavista, 3 Sterne, in San Baronto finden wir keine Empfehlung in den einschlägigen Hotelführern (was nicht bedeutet, dass es keine gibt). Der Preis von 104 Euro inklusive Halbpension macht unser skeptisches, deutsches Herz erst mal äußerst misstrauisch: Für den Preis? Und nur 3 Sterne? Mit Halbpension? Das kann doch nichts sein. Doch alle Gäste, die schon mal da waren, empfehlen das Hotel Bellavista weiter. Weiterempfehlungsrate 100%. Bewertungsdurchschnitt 86%. Ein idealer Testkandidat!

So übernachten wir Drei in einem Abstand von einer Woche im Sommer 2011 in beiden Hotels. Machen die Probe aufs Exempel: Was ist dran an den Hotelbewertungen? Alles Lug und Trug?

Unser Hoteltest

Ankunft und Check–in

Castello di Casiglio Das Castello finden wir genau so vor, wie im Prospekt beschrieben: Ein kleines Traumschloss inmitten eines großen und äußerst gepflegten Parks. Majava quiekt vor Freude in einem echten Schloss zu übernachten und auch unsere Herzen schlagen in freudiger Erwartung einige Takte schneller.
Fast schon ein Frevel, den Zufahrtsweg zur Rezeption auch wirklich mit einem Auto zu befahren. Mit leichter Ehrfurcht halten wir bequem und direkt vor dem Haupteingang, laden unsere Koffer aus und tragen sie locker und leicht an die Rezeption. Die Eindrücke lenken vom Gewicht ab. Wir stellen uns an der Rezeption an und warten bis die Mitarbeiter des Hotels noch etwas mit dem Gärtner geklärt haben. Nach einer Weile zeigt uns ein Kopfnicken, dass wir jetzt an der Reihe sind. Ich erkläre, dass ich reserviert habe und sage brav meinen Namen. Irgendwo hatte ich so eine Situation schon einmal: War es die Musterung?

Als Nächstes bekomme ich einen Zettel unter die Nase gehalten: Ich erkläre auf einem Blatt Papier, dass ich alles bezahlen werde, was mir das Hotel berechnet und gebe Ihnen die Erlaubnis den Rechnungsbetrag von meiner Kreditkarte abzubuchen. „Muss ich nicht sowieso alles bezahlen, was ich berechnet bekomme?“ „Die haben doch meine Kreditkartennummer schon!“ „Ist das rechtswirksam?“ „Eine neue Sitte bei italienischen Hoteliers?"

Müde nach der langen Autofahrt und dem Wissen, dass meine noch müdere Familie hinter mir steht, schenke ich dem Hotel das Vertrauen, das man mir nicht schenkt und unterschreibe. Es folgt ein kurze Erklärung der Frühstückszeiten und die Aushändigung des Zimmerschlüssels. Wir beziehen das Zimmer und ich gehe einen Parkplatz für das Auto suchen. Schließlich bin ich so wohlerzogen, es nicht vor der Rezeption stehen zu lassen.


Albergo Bellavista Auf der A11 von Lucca nach Florenz hat man nicht wirklich das Gefühl als gäbe es hier Berge. Ein paar sanfte Hügel links und rechts des weiten Tales: Das ist alles. Doch die Anfahrt nach San Baronto gestaltet sich äußerst spannend: Die Serpentinenstraße führt uns 20 Minuten lang steil nach oben. Wir denken, das kann doch nicht stimmen. Hier oben, da kommt sicher nichts mehr. Grandiose Ausblicke nach links und rechts. Ist das schon Florenz da hinten? Es geht höher und höher. Und, oh Wunder, die ersten Hotels tauchen auf. San Baronto ist wesentlich größer als wir vermutet hatten. Wir folgen der Hauptraße. Häuser und Hotels klemmen sich an den Hang. Eine erstaunliche Anzahl Menschen auf der Straße. Vor allem Touristen! Der beträchtliche Parkraum restlos zugeparkt. Hier muss ein Fest oder so etwas sein. Dann unser Hotel auf der linken Seite, rechts belegte Parkplätze, dahinter ein Balkon mit einer Fernsicht, wie sie auf der Zugspitze kaum imposanter ist, – nur etwas steiler. Wegen dem fehlenden Parkraum muss ich erst mal am Hotel Bellavista vorbei fahren, wenden. Wo kann ich denn nur parken, ohne die Koffer einen Kilometer weit tragen zu müssen? Ich entdecke eine kleine Haltebucht am rechten Rand der Straße, direkt vor dem Hotel. Dahinter ein kleines Lager. Da müssen wohl Lieferanten und andere Dienstleister immer wieder hin. Nein, da kann ich nicht parken. Aber Ausladen, ja, das müsste gehen.

Das Hotel Bellavista gewinnt unsere Herzen nicht auf den ersten Blick. Ein dreistöckiges Haus direkt an der Straße. Nachträglich ein gläserner Aufzug davor gestellt. An der Rezeption werden wir freundlich begrüßt, geben unsere Vouchers ab. Der Herr schaut kurz in seinen Computer. Dann fängt er an zu erzählen: wann und wo unser Zimmer ist, wie wir zum Pool kommen, wann und wo es Abendessen gibt. Dass unser Auto in der kleinen Bucht perfekt steht, ich es vielleicht noch ein klein wenig weiter hinein und von der Straße runter stellen soll. Wann es Frühstück gibt… Ohne danach fragen zu müssen, bekommen wir alle Informationen, die wir brauchen, um unbeschwert zu unserem Zimmer zu ziehen, was wir allerdings erst dann dürfen, als der Herr sicher ist, dass er alle unsere Fragen – ausgesprochen oder nicht – beantwortet hat. Angenehmen Aufenthalt.

Links

Hihawai Testbericht von Hihawai, bei Hihawai.com veröffentlicht am 2011-11-23T12:50
Letzte Änderung: 13.11.2013 um 20:55 Uhr

Hotel, Hotelbewertungen, Hotelkritik, Test, Hoteltest

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